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Das Bündnis KulturWert – Faire Tarife für alle!

Liebe LOLA-Besucherin, lieber LOLA Besucher,

Wir wenden uns an Sie, an alle, die regelmäßig an Veranstaltungen und Kursen teilnehmen, am Programm mitwirken und/oder sich mit unserer Einrichtung verbunden fühlen:

Im letzten Jahr hat sich das Bündnis KulturWert, ein Zusammenschluss von Beschäftigten aus soziokulturellen Einrichtungen und Bürgerhäusern in Hamburg gegründet. Unterstützt von der Gewerkschaft ver.di und unserem Dachverband STADTKULTUR HAMBURG, setzen wir uns für eine gerechtere Entlohnung und für die Sensibilisierung im Hinblick auf die prekären Arbeitsbedingungen in der Stadtteilkulturarbeit ein. Zusammen mit Ihnen wollen wir unsere Forderungen in die Öffentlichkeit tragen. Den politischen Verantwortungsträgern muss vor Augen geführt werden, welche gesellschaftlich bedeutenden Aufgaben uns heutzutage zukommen und wie schwerlich wir diesen bei gleichbleibenden Arbeits- und Entlohnungsbedingungen gerecht werden können.

Die soziokulturellen Zentren und Bürgerhäuser eröffnen wichtige Räume für nachbarschaftlichen Austausch. Aus einem anonymen Nebeneinander im großstädtischen Alltag wird ein anteil-nehmendes Miteinander mit gestalterischer Strahlkraft auf die Gesamtgesellschaft. In unseren Räumen kommen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen in Kontakt; beim Zeichnen und Singen, beim Tanzen und Lachen, beim Diskutieren und Teilen, beim Lernen und Spielen, von klein auf bis ins hohe Alter. Intergenerativ, inklusiv und interkulturell. Wir sind dafür wichtige Orte. Jedes von uns mit seinem eigenen unverwechselbaren Charakter und einem bunten Kreis von Beschäftigten. Einiges mag Außenstehenden auf den ersten Blick nicht ins Auge fallen, aber ist zu einer kaum zu stemmenden Belastungsprobe für die Beschäftigten in der Soziokultur geworden: fehlende Personalmittel bei erhöhter Komplexität der Aufgabenbereiche, befristete Arbeitsverträge, Überarbeitung in Teilzeitstellen mit Aussicht auf Altersarmut etc.

Unsere Forderungen im Einzelnen:

Wir wollen Tarifgerechtigkeit und Wertschätzung für unsere Arbeit.

Wir wollen eine Erhöhung der Personalmittel für die Stadtteilkultur, die die Einrichtungen in die Lage versetzt, nach Tarif und unserer tatsächlichen Tätigkeit zu bezahlen.

Wir fordern für die Stadtteilkultur:

  • einen gerechten Tarifvertrag und eine gerechte Einstufung für alle Beschäftigten
  • mehr Geld, um eine Bezahlung zu ermöglichen, die den komplexen Aufgaben entspricht
  • mehr Geld für eine bedarfsgerechte Personalausstattung, damit nicht weiterhin wenige Beschäftigte immer mehr Aufgaben bewältigen müssen
  • dauerhafte Arbeitsverträge für befristet eingestellte Kolleg*innen
  • bessere Einstiegsgehälter
  • Wochenend- und Nachtzulagen
  • die Einhaltung von Vereinbarungen aus dem Tarifvertrag wie z.B. Sonderzahlungen (»Weihnachtsgeld«)
  • eine dynamische Anpassung der Förderung bei Tarifsteigerungen
  • das Recht auf ein ProfiTicket des HVV

Gerechter Tarifvertrag

Fast keine Einrichtung verfügt derzeit über Tarifbeschäftigte, geschweige denn über  die finanziellen Ressourcen die Kolleg*innen nach einem Tarifvertrag zu bezahlen. Die allermeisten Beschäftigten sind in Anlehnung an den Tarifvertrag der Länder angestellt. Eine verbindliche Entlohnungsstruktur, die nach Tätigkeit oder wenigstens Funktion der Beschäftigten gezahlt wird, gibt es schlichtweg nicht.

 

Arbeitsbedingungen in der Stadtteilkultur

Die Arbeitsbedingungen sind überwiegend durch Teilzeitarbeit, Überstunden, Befristungen und unterdurchschnittliche Entlohnung geprägt. Eine Leitungsfunktion bekommt z.B. selten mehr Entgelt als analog zur Entgeltgruppe 10 oder 11 des TV-L.

Projekt- und Verwaltungsbeschäftigte ohne Personalverantwortung verdienen entsprechend noch schlechter.

Schlechterstellungsverbot

Seit über 30 Jahren werden die Stadtteilkulturzentren und Bürgerhäuser von der Kulturbehörde der Stadt Hamburg oder den Bezirksämtern institutionell gefördert.

Das in den Bestimmungen zur Förderung der Häuser formulierte sog. »Besserstellungs-verbot« gibt vor, das Angestellte eines freien Trägers in der Stadtteilkultur nicht besser gestellt werden dürfen als Beschäftigte auf einer gleichwertigen Position im öffentlichen Dienst. Ein »Schlechterstellungsverbot« wiederum besteht nicht – gegen schlechtere Bedingungen für Beschäftigte der Stadtteilkultur hat offenbar niemand etwas einzuwenden.

Bürgerschaftswahl 2020 – Wir machen eine Hamburg weite Kampagne

Beim Wahlkampf der Bürgerschaftswahl im Februar 2020 wollen wir der Politik klar machen, worum es uns geht. Ziel ist die Erhöhung unser aller Förderung im Doppelhaushalt 2021/2022 der Hamburgischen Bürgerschaft, die die Einrichtungen in die Lage versetzt, einen fairen Tarif für alle abzubilden.

Das Bündnis KulturWert will sich nicht allein für die bessere Bezahlung in der Stadtteilkultur einsetzen. Alle Beschäftigten in der Hamburger Kultur sind eingeladen, sich mit ihren eigenen Forderungen anzuschließen.

Unterstützung

Verfolgen Sie unsere Aktionen und unterstützen Sie uns. Weitere Infos auch auf www.kulturwert.org