Ausgangspunkt der Arbeiten von MANUELA MORDHORST sind Naturbeobachtungen, wie Strukturen und Bewegung in der Vegetation, in Wasser, Erde und Himmel. In diese Betrachtungen mischt sich immerzu die Selbstwahrnehmung des Ichs als Teil eines im Werden begriffenen Landschaftskörpers, aber auch als das Fremde darin, das sich zwischen Symbiose und Individuation immer neu erfindet.

Intensive Auseinandersetzung mit der Vielfalt der Natur bedeutet auch immer ein Durchdringen verschiedener Schichten – was verbirgt sich unter der Oberfläche, unter dem wachsenden Licht des Morgens, der wandernden Woge des Meeres, unter dem Moosgrün beregneter Erde? Was lockt uns aus der Wiederholung von Ebbe und Flut, Sonnenaufgang und -untergang an unwiederbringlicher Schönheit?

Mit allen Sinnen schauend folge sie den Rundungen der vom Eis geschliffenen Schären ebenso wie den schlingernden Grenzen der Salzwiesen, die den Betrachter gleichermaßen in die Tiefe einladen. Die zarte Grenze zwischen Land und Meer, zwischen Himmel und Wasser und den sich begegnenden Elementen rührt auch an unsere Grenze zwischen Ich und Welt, und an die immer neue Grenze zwischen dem Vertrauten und dem Andersartigen.

Ihre Werke sind ihre subjektive Erinnerungsstücke. Manuela Mordhorst arbeitet vornehmlich mit natürlichen Materialien, gerne auch solche, die sie selbst sammelt oder herstellt, wie z.B. Pigmente. Dabei wirkt das Material selbst häufig als Impulsgeber und Treibmittel, dessen Ideen sie folgt. Sie kombiniert Malerei mit Objektkunst, Papierwerke mit Collage- und Vergoldungsarbeit und immer wieder experimentiert sie neu, um sich auf das Fremde einzulassen, das sie aus dem Vertrauten lockt und daran erinnert, dass alles in Bewegung ist.

Die Vernissage mit Anwesenheit der Künstlerin ist am Sonntag, 04. Juni 2023 um 17 Uhr.

Zu sehen sind die Kunstwerke bis zum Donnerstag, 13. Juli 2023 in der Galerie im 1. Stock  (13 - 19 Uhr) und in der LOLA-Bar (Mo.-Fr. ab 17 Uhr)